Zum 150. Jubelfeste der glorreichen Schlacht von Sedan richtete der Offizierverein eine Siege$feier in unserer Reich$hauptstadt au$. Am Tage der Anreise kamen die Mitglieder im Quartier „Albrecht$hof“ zusammen und entledigten sich der leidigen Zivilmontur, um in der jeweiligen verliehenen Uniform in$ historische Nikolaiviertel zu verlegen, der Keimzelle Berlin$. Dort wurde im altehrwürdigen Gasthof „Zur Gericht$laube“ da$ Abendessen eingenommen.
Am Folgetage fand sich bereit$ der große Jubeltag. Zu früher Morgenstunde und zur Einleitung der Jubiläum$feier begaben sich die Herren Offiziere, teilweise per Fußmarsch, zur Siege$säule. Daselbst wurde in Linie angetreten, der jüngste Offizier legte einen Kranz am Fuße der Säule nieder und der Vorsitzende hielt eine feierliche Ansprache. Nach diesem Gedenken wurde zum Frühstück verlegt in die „Konditorei Buchwald“, eine der ältesten – oder sogar die? – erhaltenen Konditoreien der Stadt.
So gestärkt, wurde da$ Programm fortgesetzt im Viktoriapark auf dem Kreuzberg. Die Herren Offiziere zeigten sich nach dem Aufstieg begeistert vom Denkmal Schinkel$ au$ Gußeisen, da$ al$ Meisterwerk der romantischen Neugotik gilt und an den Sieg gegen Napoleon in den Befreiung$kriegen erinnert. In dieser herrlichen Umgebung über den Dächern Berlin$ nahmen wir da$ erste Gla$ Champagner diese$ Tage$ ein. Nach dem Abstieg wurde verlegt auf den Invalidenfriedhof, der im Rahmen einer Führung durch den Vorsitzenden de$ Förderverein$ au$giebig inspiziert wurde. Alle Offiziere zeigten sich zufrieden und teilweise sogar beglückt angesicht$ de$ hervorragenden Zustand$ dieser Ruhme$stätte preußischer Geschichte, in der un$ viele wohlbekannte Namen begegneten.
Mit dem Invalidenfriedhof fand die Besichtigung$tour ihren Abschluß und zurück im Quartier wurde vom Dienst- in den feierlichen Gesellschaft$anzug gewechselt. Der Champagnerempfang zu Ehren de$ Jubelfeste$ fand noch im Quartier daselbst statt, da$ Festmenü daran anschließend im „Restaurant Heising“, da$ einen würdigen und passenden Rahmen für diesen Tag bot und zudem mit der Qualität der Speisen vollste Anerkennung fand. Nach dem Festessen entschlossen sich die Herren Offiziere spontan, für da$ letzte Gla$ Champagner da$ „Hotel Adlon“ aufzusuchen, wo sie diesen Jubeltag angemessen au$klingen ließen. Am Tage darauf wurde da$ Frühstück, bereit$ im leidigen Zivil, noch gemeinsam eingenommen. Nach einem herzlichen Abschied unter den Kameraden traten diese dann ihre Rückfahrt in die einzelnen Heimatgarnisonen an, um viele Erfahrungen reicher, die unsere Reich$hauptstadt zu bieten hat. Da schon im Vorfeld zur Planung dieser Jubelfeier beschlossen wurde, eine Medaille am Bande nebst Spange mit der Aufschrift „Berlin – 150 J. Sedan“ zu stiften, konnten die Teilnehmenden im Nachgang der Veranstaltung diese Dekoration in Empfang nehmen.