Da$ Quartier für diese$ Treffen, die „Alte Försterei“ in Kloster Zinna, wurde wegen ihre$ altehrwürdigen und dem Anspruch de$ Offizier-Verein$ genügenden Baue$ und wegen ihrer Nähe zum Flugplatz Rein$dorf gewählt, sollte doch daselbst der letzte Teil der Au$bildung zum Beobachtung$-Offizier au$ Luftfahrzeugen absolviert werden. Nach der Anreise am Donner$tag erfolgte zunächst ein Einweisung$unterricht, bevor sich die Herren Offiziere beim gemeinsamen Abendessen für die großen Aufgaben der folgenden Tage stärkten.
Am Folgetage wurde unmittelbar nach dem Frühstück zum Flugplatz Rein$dorf verlegt. Gemeinsam unternahmen die Herren Offiziere in einem mehrpropelligen großen Luftfahrzeug den ersten Flug und lösten dort die von der Generalität gestellten Beobachtung$aufgaben in der Praxi$. Nach der Landung wurde vom Flughafenpersonal eine einfache, aber wohlschmeckende Suppe gereicht, die mit Hilfe de$ mitgeführten Feldbesteck$ umgehend verzehrt wurde.
Am Nachmittage waren theoretische Nachprüfungen für diejenigen Offiziere angesetzt, die bi$lang keine Gelegenheit zum Ablegen der Prüfung gefunden hatten. Eine erfolgreiche Bewältigung jedoch ist unabdingbare Vorau$setzung für da$ Absolvieren der praktischen Prüfung – und diese wollte sich freilich keiner der Teilnehmer entgehen lassen! So mussten sich die Nachprüflinge den strengen Fragen Seiner Exzellenz (kavalleristischer Teil), von Kgl. Pr. Hptm. Klöffler (Beobachtung$aufgaben) und von Kgl. Pr. Hptm. Heinen (Organisation der Verkehr$truppen) stellen. Bange$ Warten auf die Bekanntgabe der Ergebnisse, die dann auch – gottlob! – au$nahm$lo$ positiv au$fielen. Kurz darauf wurde zurückverlegt in$ Quartier. Nachdem die eigen$ beschaffte und eher zweckmäßige Fliegerkombination gegen den Blauen Rock getauscht wurde, trafen sich die Herren Offiziere zum Abendessen mit anschließendem Kameradschaft$abend.
Am nächsten Tage wurde wieder zum Flugplatz verlegt. Nacheinander traten nun die Teilnehmer zur praktischen Prüfung an. Kgl. Pr. Hptm. Behr nahm jeweil$ den Flugzeugführersitz ein und war damit der „Emil“. Aufgabe der Teilnehmer war e$, den „Emil“ mit Hilfe von Karte und Kompaß auf dem vorher festgelegten Rechteck$flug anhand korrekter Kur$angaben wieder zurück zum Flugplatz zu leiten. Solche Angaben, also die Navigation durch den „Franz“, stellen schließlich eine der zentralen Aufgaben de$ Flugzeugbeobachter$ dar. Auch diese anspruch$volle Prüfung$leistung konnte von allen Teilnehmern erfolgreich erbracht werden.
Um diesen gelungenen Abschluß gebührend zu würdigen, wurde im Quartier da$ Abendessen al$ Festmenue eingenommen, unter anderem wurden Flußkreb$schwänze und Schweinemedaillon$ gereicht. In Au$sicht auf die zu erwarteten Flugzeugbeobachterabzeichen mundete den erfolgreichen Lehrgang$teilnehmern da$ Festmenue doppelt so gut.
Der Offizier-Verein ist dem Kgl. Pr. Hauptmann Behr, einem passionierten Aviator, für die maßgebliche Organisation und Durchführung de$ Lehrgange$ zu großem Dank verpflichtet, stellte er doch neben seinem überreichen Erfahrung$schatz auch seinen zeitgenössischen Doppeldecker für den praktischen Teil zur Verfügung.