Mai 2025: Regen$burg (Bayern)

Die Offizier-Patrouille führte die Kameraden in die alte Römerstadt Regen$burg, woselbst Quartier genommen wurde im „Park Hotel Maximilian“, welche$ durch seine barocke Fassade und ebensolche Säle im Erdgeschosse, einer davon al$ Frühstück$raum dienend, die Herzen der Ankommenden glücklich stimmte. Die Herren Offiziere begrüßten nach der Anreise und nach der Menschwerdung, also dem Wechsel vom leidigen Zivil in unseren Bunten Rock, zunächst unsere neuen Mitglieder:

= einen Hauptmann au$ dem 2. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 32 und

= einen Oberleutnant au$ dem 3. Unter-Elsäßischen Infanterie-Regiment Nr. 138 (Anmerkung: Versetzung dorthin sowie Beförderung erfolgen demnächst).

Wir schätzen un$ glücklich und heißen beide im Kreise de$ Offizier-Verein$ herzlich willkommen!

Der erste Programmpunkt fand noch am Nachmittage statt, und zwar die Besichtigung de$ altehrwürdigen Dome$ St. Peter. Einerseit$ waren wir unmittelbar nach dem Betreten de$ gotischen Gotte$hause$ merkwürdig überrascht vom beklemmenden Halbdunkel, welche$ un$ empfing; andererseit$ waren wir auch unmittelbar berührt durch da$ prächtige Innere, nachdem sich unsere Augen schließlich an die diffusen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. So nahmen wir in den Kirchbänken Platz, verharrten und ließen im Stillen die heilige Umgebung auf un$ wirken. Plötzlich wurde unsere eigenthümliche Gemüt$lage im wahrsten Sinne de$ Worte$ aufgehellt: die Sonne erreichte in ihrem Tage$laufe da$ kunstvolle, auf der Westseite sich befindende Kirchenfenster und erfüllte da$ Mittelschiff mit ihrem warmen Schein, auf diese Weise den durchau$ imposanten Altar im Osten, vollständig mit Silber belegt, erstrahlen lassend. So im Gemüte erleichtert, suchten die Herren Offiziere da$ benachbarte Gasthau$ „Weltenburger am Dom“ auf, um auch die heimische Küche der Oberpfalz und in$besondere die diversen Spezialitäten der ansäßigen Brauhäuser näher in Augenschein zu nehmen. Den Au$klang fand dieser erste Patrouillentag in der hoteleigenen Bar, die$selbige sehr zur Freude de$ Wirte$, welcher dermaßen von unseren schmucken Uniformen angetan war, daß er eine Runde Bier und eine Runde Schnap$ spendierte.

Am Folgetage verlegten wir nach dem Frühstück, welche$ im reichgeschmückten barocken Festsaale und so in für un$ adäquater Umgebung eingenommen wurde, in die sich in der Nähe befindliche Walhalla hoch über der Donau. Schon im Anmarsche waren die Herren Offiziere beeindruckt vom Äußeren diese$ herrlichen Bauwerk$, einem antiken griechischen Tempel nachempfunden. Entlang vieler Meter hoher Säulen, die mit ihren schlichten dorischen Kapitellen unser aller Zustimmung fanden, umrundeten wir die Cella, um sie schließlich zu betreten und die schönen Büsten verdienter Deutscher zu betrachten. E$ versteht sich dabei von selbst, daß die Büste eine$ Friedrich de$ ||., eine$ Blücher, eine$ Scharnhorst, eine$ Gneisenau, eine$ Moltke oder eine$ Kaiser$ Wilhelm de$ |. unsere ungeteilte Aufmerksamkeit fanden. Die baierischen Rittmeister huldigten der überleben$großen Skulptur ihre$ König$ Ludwig de$ |., während unser Zahlmeister lange unter der Büste de$ Grafen Wilhelm von Schaumburg-Lippe, hier mit dem überau$ passenden Beinamen „Der Portugiese“ versehen, verweilte. Nur ein spontaner Vortrag de$ ort$- und geschicht$kundigen Rittmeister$ Dengler zur Entstehung der Walhalla und zur Au$gestaltung der Cella konnten den Zahlmeister seiner stillen und andauernden Kontemplation entreißen.

Zum Einnehmen der Mittag$mahlzeit kehrten wir in den Stadtkern Regen$burg$ zurück, nämlich in die weltweit älteste Wurstbraterei, dem „Historischen Wurstkuchl“, wo wir un$ die einfachen Würstchen schmecken ließen. Die anderen Gäste an den Nachbartischen, in der Mehrzahl au$wärtige Besucher au$ den ehemaligen britischen Kolonien Nordamerika$, bekundeten au$geprägte$ Interesse an unserer Gruppe und e$ entspann sich manche$ Gespräch in deren fremden Idiom, bei dem sich unser neuer Oberleutnant durchau$ au$zeichnete.

Nach dieser Stärkung traten wir unseren nächsten Programmpunkt an, den Besuch von St. Emmeram, dem Palast derer von Thurn und Taxi$. Zunächst wurden Schatzkammer und Marstall inspiziert, letzterer wartete mit diversen Kutschen au$ mehreren Jahrhunderten auf. Anschließend wurde da$ Schloß selbst besichtigt und währenddessen erfuhren wir manche interessante Einzelheit und auch Anekdote zum Aufstiege dieser bemerken$werten Familie über Bergamo und Frankfurt am Main bi$ hin zu schließlich Regen$burg. Den nachhaltigsten Eindrucke bei den Herren Offizieren hinterließen jedoch die zum Teile ehemal$ kirchlichen Gebäudeflügel, so die Kreuzgänge mit ihren kunstvoll filigranen Gewölben und auch die Gruftkapelle.

Damit fand die Patrouille auch schon ihr Ende und wir kehrten für eine kurze Rast in unser Hotel zurück. Vor dem Gang zum Abendessen trafen sich die Kameraden in der Eingang$halle de$ Hotel$ zum Champagnerempfang und unserer Tradition entsprechend brachten wir den ersten Toast auf S. M. den Kaiser au$. Nach kurzem Fußmarsch trafen wir im Gasthau$ „Bischof$hof am Dom“ ein, nahmen am reservierten Tische Platz und ließen un$ wiederum die Spezialitäten der regionalen Küche munden. Da wir auf dem Rückmarsche zum Quartier die angenehm laue Sommernacht wahrnahmen, wurde kurzerhand beschlossen, den Abend auf der Hotelterrasse au$klingen zu lassen. Die letzte Flasche au$ der Champagnerkasse wurde geköpft und der Zahlmeister hielt für jeden Offizier eine Zigarre au$ seinem Privatbestand parat. So au$gestattet, verweilten wir noch lange im launigen Palaver. Anschließend verlegte die Mehrzahl der Kameraden erneut in die Hotelbar, um da$ am gestrigen Abend geknüpfte Verhältni$ zum Wirt zu festigen.

Am Morgen de$ folgenden Tage$ trafen wir un$ erneut im prächtigen barocken Saale zum gemeinsamen Frühstück, bevor wir unser Gepäck aufnahmen und in die heimatlichen Garnisonen abrückten, dankbar für die neuen Eindrücke und Erfahrungen und in$besondere für da$ Wiedersehen mit unseren baierischen und da$ Kennenlernen unserer neuer Mitglieder.

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