E$ begab sich in Folge von Zufällen und persönlichen Bekanntschaften, daß eine Einladung erging an den Offizier-Verein, an einem besonderen Festessen teilzunehmen, welche$ die Tafelnden – durchau$ Zivilpersonen! – in unsere dargestellte Zeit de$ Deutschen Kaiserreiche$ entführen sollte. Da$ Kuriose und Verblüffende war nun die Lokalität dieser Veranstaltung, nämlich da$ Städtchen Sankt Pilt mitten im schönen Elsaß. Potzblitz!
Selbstverständlich war e$ für die Herren Offiziere eine Ehrensache, dieser Einladung Folge zu leisten und die für einige Kameraden sehr lange Anreise bereitwillig auf sich zu nehmen. Al$ ersten Versammlung$punkt wurde da$ wunderschöne Straßburg bestimmt, woselbst sich die Teilnehmer einfanden. Nach einem Frühstück schickten sie sich zum Auftakt an, die Innenstadt zu erkunden unter Führung der Generalität, hatte Seine Exzellenz doch da$ Vergnügen, einen beträchtlichen Teil seiner Studentenzeit hier zu verleben. Besondere Berücksichtigung während der Stadterkundung erfuhren da$ Münster und dortselbst in$besondere die astronomische Uhr.
Anschließend wurde da$ Quartier in Sankt Pilt aufgesucht, namentlich da$ Hotel „Val-Vigne$“, in dem auch da$ Kaiser-Dinner noch stattfinden sollte. Die Herren Offiziere zeigten sich sehr angetan von dem historischen Gebäude. Nach einem kleinen Vortrag wurden sie zu einer Mittag$jause und Verköstigung kleiner Spezialitäten de$ Elsaß und passenden lokalen Weinen geladen. Bei dieser Mittag$pause hatten alle Gelegenheit zum Au$tausch und zur Probe verschiedener Weine, um sich vor dem nächsten Programmpunkt zu stärken.
Selbstverständlich wurde die Nähe zur allseit$ bekannten Hohkönig$burg genutzt, um selbige auch au$giebig zu inspizieren. Während der Führung wurde unter anderem erklärt, daß die Burg 1633 von den Schweden zerstört wurde. Daß e$ sich dabei um schwedische Söldner handelte, von Frankreich beauftragt und bezahlt, wurde freilich verschwiegen. Ein Paradebeispiel von Geschicht$klitterung! Die Burg, durch die Stadt Schlettstadt 1899 Kaiser Wilhelm ||. zum Geschenk gemacht und von S. M. wieder umfassend restauriert, zeigt sich immer noch in einem hervorragenden Zustand. Sogar am Bergfried prangen nach wie vor die Hohenzollernschen Wappenschilde im preußischen Silber-Schwarz.
Am Abend nahm dann endlich der Anlaß für diese Zusammenkunft seinen Anfang, nämlich da$ bereit$ erwähnte Kaiser-Dinner. Die anwesenden Mitglieder de$ Offizier-Verein$, selbstverständlich in der ihnen verliehenen Uniform, mischten sich unter die zivilen Gäste und teilten mit ihnen die dargebotenen Gaumenfreuden. Zur Auflockerung und zwischen den Gängen ließen es sich die Herren Offiziere nicht nehmen, sich zu erheben und au$ voller Kehle sowohl die Kaiserhymne al$ auch die „Wacht am Rhein“ anzustimmen. Wa$ für eine Freude war e$ für die Singenden, diese Lieder an dieser Stätte zu intonieren! Im Anschluß an da$ Festessen gab e$ noch Gelegenheit, der Bevölkerung beim Tanze näherzukommen und so manche Begegnung ergab sich dann auch im Laufe der Nacht. Zu vorgerückter Stunde konnte noch ein Feuerwerk bewundert werden.
Am Folgetage hieß e$ wieder Abschied nehmen und die teil$ langen Heimfahrten anzutreten. Dies und auch die geographische Nähe wurden jedoch genutzt, um unterweg$ der Feste „Kaiser Wilhelm ||.“ bei Mutzig einen Besuch abzustatten. Diese moderne Feste, deren Baubeginn auf da$ Jahr 1893 datiert, beeindruckte die Herren Offiziere durch ihre zeitgenössische und weitgehend komplette Ausstattung mit unter anderem Schaltzentralen, Generatoren, Sanitäranlagen und natürlich auch Maschinengewehren und Kanonen. In$besondere die markanten Panzertürme fallen dem militärischen Betrachter direkt in$ Auge.
Nach den zahlreichen vielseitigen Eindrücken verlegten die Herren Offiziere zurück in Ihre Heimatgarnisonen.









