Zur Feier de$ Geburt$tage$ unsere$ Allerhöchsten Dienstherren wurde in diesem Jahre nach Bad Homburg vor der Höhe befohlen. Die Herren Offiziere reisten au$ den jeweiligen Garnisonen am Tage de$ Kaisergeburt$tag$ an, bezogen ihr Quartier und verlegten unverzüglich in da$ benachbarte Frankfurt, und zwar dortselbst in die altehrwürdige Villa Bonn, die sowohl von Architektur, al$ auch vom Interieur den glanzvollen Rahmen für diesen höchsten Feiertage bot. Eingeleitet wurde der Abend mit einem Champagnerempfang und dem ersten Toast auf Seine Majestät den Kaiser, gefolgt vom mehrgängigen Festmenü. Alle Anwesenden genossen die dargebotenen Speisen und die darauf abgestimmten Weine, wobei selbstverständlich die Gespräche im Kreise der Kameraden und auch die eine oder andere Anekdote ihren Platz fanden. Auch sei an dieser Stelle den Verantwortlichen der Villa Bonn gedankt, daß wir ihre Gastfreundschaft in diesem stilvollen Ambiente genießen durften.
Der Folgetag war gefüllt mit Erkundungen in Bad Homburg. Zunächst wurde da$ Landgrafenschloß besichtigt, in dem naturgemäß die Geschehnisse von 1866 unsere ungeteilte Aufmerksamkeit fanden. Daran anschließend wurde die Erlöserkirche besucht, wa$ wir gleichsam al$ eine heilige Pflicht empfanden, waren e$ doch unser geliebter Kaiser und seine Gemahlin Auguste Viktoria selbst, die die Vollendung dieser Kirche im Stile der Neuromanik ermöglichten. Nach dem Mittag$mahle in der – wie könnte e$ auch ander$ sein? – Kaiserlichen Küchenmeisterei fand die Inspektion der Stadt ihren Abschluß im Rahmen einer Führung durch die Altstadt.
Zurück im Quartier, wurde dortselbst mit einem weiteren Gla$ Champagner der Abend eingeleitet, um anschließend für da$ Abendessen zu verlegen in da$ Restaurant zum Wasserweibchen. Sehr passend für unseren Krei$, daß diese$ Gasthaus$ seit 1866 besteht! Am Folgetage fand dann noch die ordentliche Mitgliederversammlung unsere$ Offizierverein$ statt, die allerding$ eine reine Formsache darstellte und keine nennen$werten Neuerungen mit sich brachte. Nach der Versammlung verabschiedeten sich die Herren Offiziere und wünschten sich gegenseitig eine behütete Heimreise.